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journalistenfilme.de – der Podcast #26: Journalistenfilme aus Indien

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Blickpunkt Länderkino: Gemeinsam mit Vera Wessel von ISHQ stellt Patrick ausgewählte Journalistenfilme aus Indien vor.

Zugegeben, Hollywood dominiert bei journalistenfilme.de. Doch ich will verstärkt über den Tellerrand blicken und mehr Länderkino in den Fokus rücken. Für die erste große Auslandsreise nehme ich mir gleich eine Menge vor. Indien beherbergt eine der größten Filmindustrien der Welt – gleichzeitig hatte ich bislang nur minimale Berührungspunkte mit dem indischen Kino. Und das ist noch hochgestapelt. Gut, dass ich für diese Episode von journalistenfilme.de eine erfahrene Reiseleiterin gewinnen konnte. Vera Wessel ist Chefredakteurin des Bollywood-, Kino- und Lifestyle-Magazins ISHQ und hat mich mit einsteigerfreundlichen, aber hoch interessanten Filmtipps rund ums Thema Journalismus versorgt.

Text & Moderation: Patrick Torma. Titelbild: Kinoplakat Peepli Live, Alive!

Diese Tipps möchten wir gerne auch Euch, liebe Hörer*innen, zugänglich machen. Daher laden wir Euch auf einen Streifzug durchs indische Kino ein. In der aktuellen Podcast-Episode stellen wir Euch vier Journalistenfilme aus Indien plus eine Serie vor. Als Appetitanreger, sozusagen. Denn: Probieren lohnt sich!

Ausführliche Besprechungen folgen in den kommenden Wochen auf journalistenfilme.de. Außerdem sprechen wir vorab ein wenig über die indische Filmindustrie allgemein, über das Standing der Presse in dem Milliardenstaat und die politische Großwetterlage. Wer hierzu mehr erfahren möchte: Die Kolleg*innen von ISHQ gehen in ihrem eigenen Podcast, den Bombay-Talkies, in die Tiefe.

Über diese vier Journalistenfilme aus Indien sprechen wir:

No one killed Jessica (2011): Beruhend auf einem wahren Mordfall. Eine junge Frau wird auf einer Party erschossen. Da es reichlich Zeugen gibt, scheint die Verurteilung des Täters zunächst Formsache. Doch der Mörder ist der Sohnemann eines hochrangigen Politikers. Erst als der Justizskandal perfekt ist, wird die Journalistin Meera aktiv.

Dil Se (1997): Ein Radio-Moderator (Shah Rukh Khan) begegnet auf seinem Weg in die abgehängten indischen Randregionen einer wortkargen Schönheit. Er macht ihr Avancen, sie gibt sich abweisend. Verständlich, schließlich ist sie Mitglied einer terroristischen Vereinigung, die einen Anschlag auf die Feierlichkeiten zum indischen Unabhängigkeitstag vorbereitet.

Peepli Live (2010): Weil er das Darlehen seiner Bank nicht mehr bedienen kann, droht Bauer Natha der Entzug seiner Lebensgrundlage. In dieser Situation erfährt er von einem zynischen Regierungsprogramm, das seiner Familie Kompensationszahlungen in Aussicht stellt, sollte er sich selbst umbringen. Die Presse bekommt Wind von seinem „Vorhaben“. Plötzlich wird das beschauliche Dorf Peepli von Journalist*innen aus ganz Indien belagert.

Kabul Express (2008): Afghanistan, nach dem 11. September. Die Reporter Jahel und Sai bemühen sich um ein Interview mit den Taliban. Da werden sie von einem solchen entführt. Mit in Geiselhaft genommen werden der afghanische Fahrer der beiden sowie eine US-Journalistin. Der Jeep, in dem sie gemeinsam festsitzen, wird zum Pulverfass.

Paatal Lok (2020): Der Polizei gelingt es, einen Mordanschlag auf einen einflussreichen Journalisten zu vereiteln. Die Hintergründe allerdings bleiben im Dunkeln. Ermittler Hathiram gerät immer tiefer in einen Sumpf politischer Machenschaften und Korruption.

journalistenfilme.de – der Podcast: mit Vera Wessel (ISHQ)

Wir wünschen Euch viel Freude, mit dieser Reise durchs indische Journalisten-Kino!

Time Codes

00:59: Vorstellung Vera Wessel & unser Zugang zum indischen Kino
07:49: Bollywood – ein problematischer Begriff?
09:30: Wie präsent ist der Journalismus als Filmthema in Indien?
17:39: Zur Lage der Presse in Indien
23:00: Film 1 – der Netflix-taugliche: No one killed Jessica
39:00: Film 2 – der (Un-)Typische: Dil Se
52:00: Film 3 – die bissige Mediensatire: Peepli Live
01:06:10: Film 4 – Roadmovie, Kammerspiel und Kriegsreporterfilm in einem: Kabul Express
01:17:08: Bonus für Serienfreund*innen und Bingewatcher: Paatal Lok
01:27:30: Weitere Tipps von Vera zur Verabschiedung

Wenn Euch diese Episode gefallen hat, dann lasst doch bitte ein Abo und vor allem eine Podcast-Bewertung da. Insbesondere Bewertungen auf iTunes (Apple Podcast) helfen enorm weiter, weil sie diesen Podcast sichtbarer machen. Empfangen könnt Ihr journalistenfilme.de – der Podcast unter anderem auf diesen Stationen.

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Alle Folgen des Haus- und Hof-Podcasts in der Übersicht
Journalistenfilme to go: Die Podcasts „der Anderen“ zum Thema

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Ich hoffe sehr, dass wir Euch für das indische Kino erwärmen konnten. Ich war jedenfalls sehr angetan von der Vielfalt der Filme!
Ihr wollt mehr Länderkino? Lasst mich wissen, welche Länder Euch interessieren – ich grabe gerne für Euch Journalistenfilme aus aller Welt aus. Meldet Euch per Mail (patrick@journalistenfilme.de) oder schreibt mir Eure Reisewünsche in die Kommentare.

Zur politischen Situation und der Lage der Presse in Indien:

Sehr ans Herz legen möchte ich Euch die Bombay Talkies der Kolleg*innen von ISHQ, ein Podcast, der Themen aus Indien über das Filmbusiness hinaus beleuchtet. Ergänzend zu dieser Episode sind zwei Folgen besonders empfehlenswert.

Über Proteste, Hindu-First-Politik und die Begegnung mit dem Schicksal beschäftigt sich eingehend mit aktuellen politischen Streitfragen, darin erklären die ISHQ-Redkateurinnen auch, was es mit den Bauernselbstmorden auf sich hat, die in Peepli Live thematisiert werden.

Breakting The News ist die aktuelle Medienfolge der Bombay Talkies. Eine zentrale Frage, die in dieser Episode beantwortet wird: Wie steht es um die Pressefreiheit in Indien? Es kommen auch Journalist*innen aus Indien selbst zu Wort.

Ich bedanke mich herzlich bei Vera, die meiner Anfrage sehr offen gegenüberstand, mich ganz wunderbar abgeholt und sich schließlich mit Begeisterung auf dieses Thema gestürzt hat. Im Nachgang hat sie mir noch weitere Journalistenfilme aus Indien gemailt. Diese Tipps will ich Euch nicht vorenthalten.

Weitere Journalistenfilme aus Indien – Filmtipps von Vera

Delhi Belly heißt die schwarzhumorige Slacker-Komödie, die Vera erwähnt und übrigens vom gleichen Bollywood-Star produziert wurde wie Peepli Live.

Weiterführend zu No One Killed Jessica: Um die Zeit, als es die Proteste zum Jessica Lal Fall gab, kam auch der Film Rang De Basanti heraus, in dem sich eine Gruppe von Studenten politisiert. Teile der im Film gezeigten Proteste inspirierten die Gerechtigkeitsbewegung “Justice for Jessica”.

Bajrangi Bhaijaan heißt der im Podcast erwähnte Film des Kabul Express-Regisseurs Kabir Khan. Darin geht es um ein pakistanisches Mädchen, das in seine Heimat gebracht werden soll. Vera: „Der ist aber schon kommerzieller, “bollywoodistischer” in seiner Machart.“ Unter anderem kommt auch ein pakistanischer Journalist vor, dessen Figur angelehnt ist an einen realen Reporter, der in Indien viral von sich Reden machte.

Kein Journalistenfilm, fand aber ebenfalls Erwähnung: Die Netflix-Serie Sacred Games – Der Pate von Bombay. Die erste indische Netflix-Produktion.

Talvar schildert den Justizskandal hinter einem aufsehenerregenden Doppelmord, beruhend auf wahren Begebenheiten. Der Fall löste auch eine Debatte über Grenzüberschreitungen in der Berichterstattung aus. Hierzu gibt es eine Podcast-Episode des Münsteraner Stadtteil- und Medienprojektes Ostviertel, den die ISHQ-Redakteur*innen Vera und Caro als Hinweisgeberinnen mit angeschoben haben.

Dhamaka ist der Film, der demnächst auf Netflix starten soll – darin geht es um einen Nachrichtenmann, der sich auf dem Rücken eines Terror-Anschlags profiliert. Dhamaka gilt als Remake des südkoreanischen Films Terror Live, dürfte aber mit Bezügen zur indischen Medienrealität aufwarten.

Der Beitrag journalistenfilme.de – der Podcast #26: Journalistenfilme aus Indien erschien zuerst auf journalistenfilme.de.

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Diese Tipps möchten wir gerne auch Euch, liebe Hörer*innen, zugänglich machen. Daher laden wir Euch auf einen Streifzug durchs indische Kino ein. In der aktuellen Podcast-Episode stellen wir Euch vier Journalistenfilme aus Indien plus eine Serie vor. Als Appetitanreger, sozusagen. Denn: Probieren lohnt sich!

Ausführliche Besprechungen folgen in den kommenden Wochen auf journalistenfilme.de. Außerdem sprechen wir vorab ein wenig über die indische Filmindustrie allgemein, über das Standing der Presse in dem Milliardenstaat und die politische Großwetterlage. Wer hierzu mehr erfahren möchte: Die Kolleg*innen von ISHQ gehen in ihrem eigenen Podcast, den Bombay-Talkies, in die Tiefe.

Über diese vier Journalistenfilme aus Indien sprechen wir:

No one killed Jessica (2011): Beruhend auf einem wahren Mordfall. Eine junge Frau wird auf einer Party erschossen. Da es reichlich Zeugen gibt, scheint die Verurteilung des Täters zunächst Formsache. Doch der Mörder ist der Sohnemann eines hochrangigen Politikers. Erst als der Justizskandal perfekt ist, wird die Journalistin Meera aktiv.

Dil Se (1997): Ein Radio-Moderator (Shah Rukh Khan) begegnet auf seinem Weg in die abgehängten indischen Randregionen einer wortkargen Schönheit. Er macht ihr Avancen, sie gibt sich abweisend. Verständlich, schließlich ist sie Mitglied einer terroristischen Vereinigung, die einen Anschlag auf die Feierlichkeiten zum indischen Unabhängigkeitstag vorbereitet.

Peepli Live (2010): Weil er das Darlehen seiner Bank nicht mehr bedienen kann, droht Bauer Natha der Entzug seiner Lebensgrundlage. In dieser Situation erfährt er von einem zynischen Regierungsprogramm, das seiner Familie Kompensationszahlungen in Aussicht stellt, sollte er sich selbst umbringen. Die Presse bekommt Wind von seinem „Vorhaben“. Plötzlich wird das beschauliche Dorf Peepli von Journalist*innen aus ganz Indien belagert.

Kabul Express (2008): Afghanistan, nach dem 11. September. Die Reporter Jahel und Sai bemühen sich um ein Interview mit den Taliban. Da werden sie von einem solchen entführt. Mit in Geiselhaft genommen werden der afghanische Fahrer der beiden sowie eine US-Journalistin. Der Jeep, in dem sie gemeinsam festsitzen, wird zum Pulverfass.

Paatal Lok (2020): Der Polizei gelingt es, einen Mordanschlag auf einen einflussreichen Journalisten zu vereiteln. Die Hintergründe allerdings bleiben im Dunkeln. Ermittler Hathiram gerät immer tiefer in einen Sumpf politischer Machenschaften und Korruption.

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Zur politischen Situation und der Lage der Presse in Indien:

Sehr ans Herz legen möchte ich Euch die Bombay Talkies der Kolleg*innen von ISHQ, ein Podcast, der Themen aus Indien über das Filmbusiness hinaus beleuchtet. Ergänzend zu dieser Episode sind zwei Folgen besonders empfehlenswert.

Über Proteste, Hindu-First-Politik und die Begegnung mit dem Schicksal beschäftigt sich eingehend mit aktuellen politischen Streitfragen, darin erklären die ISHQ-Redkateurinnen auch, was es mit den Bauernselbstmorden auf sich hat, die in Peepli Live thematisiert werden.

Breakting The News ist die aktuelle Medienfolge der Bombay Talkies. Eine zentrale Frage, die in dieser Episode beantwortet wird: Wie steht es um die Pressefreiheit in Indien? Es kommen auch Journalist*innen aus Indien selbst zu Wort.

Ich bedanke mich herzlich bei Vera, die meiner Anfrage sehr offen gegenüberstand, mich ganz wunderbar abgeholt und sich schließlich mit Begeisterung auf dieses Thema gestürzt hat. Im Nachgang hat sie mir noch weitere Journalistenfilme aus Indien gemailt. Diese Tipps will ich Euch nicht vorenthalten.

Weitere Journalistenfilme aus Indien – Filmtipps von Vera

Delhi Belly heißt die schwarzhumorige Slacker-Komödie, die Vera erwähnt und übrigens vom gleichen Bollywood-Star produziert wurde wie Peepli Live.

Weiterführend zu No One Killed Jessica: Um die Zeit, als es die Proteste zum Jessica Lal Fall gab, kam auch der Film Rang De Basanti heraus, in dem sich eine Gruppe von Studenten politisiert. Teile der im Film gezeigten Proteste inspirierten die Gerechtigkeitsbewegung “Justice for Jessica”.

Bajrangi Bhaijaan heißt der im Podcast erwähnte Film des Kabul Express-Regisseurs Kabir Khan. Darin geht es um ein pakistanisches Mädchen, das in seine Heimat gebracht werden soll. Vera: „Der ist aber schon kommerzieller, “bollywoodistischer” in seiner Machart.“ Unter anderem kommt auch ein pakistanischer Journalist vor, dessen Figur angelehnt ist an einen realen Reporter, der in Indien viral von sich Reden machte.

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Talvar schildert den Justizskandal hinter einem aufsehenerregenden Doppelmord, beruhend auf wahren Begebenheiten. Der Fall löste auch eine Debatte über Grenzüberschreitungen in der Berichterstattung aus. Hierzu gibt es eine Podcast-Episode des Münsteraner Stadtteil- und Medienprojektes Ostviertel, den die ISHQ-Redakteur*innen Vera und Caro als Hinweisgeberinnen mit angeschoben haben.

Dhamaka ist der Film, der demnächst auf Netflix starten soll – darin geht es um einen Nachrichtenmann, der sich auf dem Rücken eines Terror-Anschlags profiliert. Dhamaka gilt als Remake des südkoreanischen Films Terror Live, dürfte aber mit Bezügen zur indischen Medienrealität aufwarten.

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