«Bedrohung aus der Mitte – rechtsextreme Einstellungen»
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Seit 2002 wird an der Universität Leipzig die Verbreitung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland untersucht. Am 15.6.2016 wurden die Ergebnisse der Leipziger «Mitte-Studie» 2016 «Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland.» in Berlin auf einer überfüllten Presskonferenz vorgestellt. Die Autoren Elmar Brähler und Oliver Decker präsentieren die wichtigsten Ergebnisse ihrer Studie. Studie inkl. Präsentationsfolien u.a. zum Download: http://www.rosalux.de/mittestudie Deutschland ist polarisiert: Eine deutliche Mehrheit lehnt rechtsextremes Denken ab und hat Vertrauen in demokratische Institutionen. Menschen mit rechtsextremer Einstellung sind hingegen immer stärker bereit, ihre Ansichten mit Gewalt durchzusetzen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie «Die enthemmte Mitte», die Oliver Decker und Elmar Brähler vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto-Brenner-Stiftung heute in Berlin vorstellen. Zugespitzt ließe sich formulieren: Die Zahl der Personen mit rechtsextremen Einstellungsmustern ist im Vergleich zu den Vorstudien zwar nicht gewachsen, aber sie sind sichtbarer und lauter geworden. Den rechten Einstellungen folgen jetzt vermehrt auch Handlungen. Bereits in der Studie aus dem Jahr 2014 deutete sich an, was in der aktuellen Erhebung deutlicher hervortritt: Die Alternative für Deutschland (AfD) wirkt wie ein politischer Magnet auf Personen mit rechten Einstellungen. Zwar sind in der letzten Dekade die demokratischen Milieus gewachsen sind, doch zeigt sich die «Mitte» in der aktuellen Erhebung auch nicht als «Schutzraum der Demokratie, sondern aus ihr kann ein großes antidemokratisches Potenzial erwachsen». Deutliches Indiz dafür ist der unübersehbare Anstieg der Abwertung bestimmter Gruppen: Islamfeindschaft, Antiziganismus und die Abwertung von AsylantragstellerInnen. Gleichzeitig wachsen die Befürwortung einer antidemokratischen, autoritären Politik und die Gewaltbereitschaft bzw. -akzeptanz, etwa um den eigenen Interessen Nachdruck zu verleihen oder sich «gegen Fremde durchzusetzen». Die Autoren der heute der Öffentlichkeit vorgestellten «Mitte-Studie» werden am 20. Juni die wichtigsten Ergebnisse in den Räumen der Stiftung in Berlin vorstellen und erläutern. Im Anschluss diskutieren Jan Korte (MdB DIE LINKE und Mitglied im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung) und Horst Kahrs, Referent für Klassen- und Sozialstrukturanalyse in der Stiftung, darüber, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen für die politische Bildung im Allgemeinen und die Arbeit der Stiftung im Konkreten zu ziehen sind. Die Studie selbst und weiteres Material sind hier zu finden: http://www.rosalux.de/mittestudie -- Foto: pegida_strassenstriche.net, Flickr_CC-by-nc
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