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Jesu Beschneidung und Darstellung im Tempel (1)
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Ein Text: kurz, knapp und knackig. Auf den ersten Blick wirkt er nicht besonders tiefsinnig: „Jesus ist geboren. Jetzt muss er mit in den Tempel, wegen seiner Mutter Maria. Die muss sich noch reinigen und dann geht es erst mal ab nach Hause, nach Nazareth. - Aha, so war das also damals. Nun gut, wir haben heute für solche Angelegenheiten das Standesamt; Abteilung Familienbuch. Und zum Glück müssen da die lieben Kleinen nicht mit hin. Aber: andere Länder, andere Sitten. Fertig! Was passiert als Nächstes?“
So ähnlich habe ich am Anfang auch gedacht. Aber weil sich dieser Sender an dieser Stelle nicht mit einer Minutenandacht zufriedengibt, war ich genötigt, mir diesen Abschnitt noch einmal genauer anzusehen. Und das hat sich für mich gelohnt. Deshalb lade ich Sie ein, mit den dreien und mir gemeinsam gedanklich noch einmal von Bethlehem nach Jerusalem in den Tempel zu gehen.
Nach jüdischer Sitte wird Jesus im Alter von acht Tagen beschnitten. Wahrscheinlich geschieht das noch in Bethlehem. Bei Johannes dem Täufer wird berichtet, dass diese Feier im Kreis der Verwandtschaft stattfand. Ob das bei Jesus auch so war? Oder ob er schon hier eine Ausnahme bildete? Gottes Wort lässt das offen.
Jedenfalls erhält Jesus mit seiner Beschneidung auch seinen Namen: Jesus. Man könnte es übersetzen mit: „Jahwe ist die Rettung“.
Was mit dieser Namengebung passiert, ist atemberaubend: zum ersten Mal in der Weltgeschichte bekennen sich zwei Menschen proaktiv zu Jesus. Sie bezeugen ihn als Gottes Retter für uns und unsere Welt.
Die Engel hatten Jesus als den Sohn Gottes angekündigt; aber sie gehören zur himmlischen Welt. Das brachte die Hirten ins Laufen. Sie überzeugten sich im Stall von der Geburt Jesu. Dabei erzählten sie von dem, was die Engel ihnen erzählt hatten. Die Leute im Stall hörten zu und wunderten sich. Maria bewegte diese Worte in ihrem Herzen. Sicher: von all dem Erleben überwältigt, fangen die Hirten auch schon mal an, Jesus zu loben und zu preisen (Lk 2, 20).
Aber das alles kommt auf die Leute jeweils von außen zu. Erst am Tag acht des Lebens Jesu wird das anders. Er ist der Tag der Nagelprobe.
Schon vor der Geburt hatte der Engel Maria gesagt, dass sie Jesus eben Jesus = Jahwe ist die Rettung - nennen sollte. Werden Maria und Josef dem Engel und damit letztlich Gott gehorchen? Werden sie sich zu Jesus als dem göttlichen Retter der Welt bekennen?
Werden sie Gott mehr gehorchen als jenen Menschen, die ihn genau deswegen 30 Jahre später kreuzigen werden?
Maria und Josef sind die beiden ersten, die genau das bekennen: unser Sohn heißt Jesus. Sein Name ist sein Programm. Er ist Gottes Rettung für uns Menschen und unsere Welt. Das ist es, was die beiden bei der Beschneidung Jesu mutig bekennen: mit oder ohne Verwandtschaft. Sie bezeugen es als erste; und sie bezeugen es – durch diesen Bericht in der Bibel - der ganzen Welt.
Ich frage mich: was bezeuge ich eigentlich von Jesus? Wer ist er für mich?
32 Tage später marschiert die Familie von Bethlehem in den Tempel nach Jerusalem.
Nach dem jüdischen Gesetz darf Maria erst jetzt wieder in den Tempel. Zwar war sie schon nach 7 Tagen wieder rein; aber kultisch rein ist sie erst jetzt; nach 40 Tagen.
Im ersten Moment kommen mir diese Regeln etwas komisch vor. Wieso wird eine Frau „unrein“, wenn sie ein Kind zur Welt bringt? Lebt da am Ende wieder die alte Prüderie auf, die Christen oft nachgesagt wird?
Ich bin vorsichtig mit solchen Sätzen geworden. Auch hier steckt mehr dahinter: Bei der Geburt gibt eine Frau gewisserweise „ein Leben von sich“. Für sich streng genommen verliert sie es. Wenn die Kinder später aus dem Haus gehen, wissen plötzlich alle Eltern, wovon hier die Rede ist. Aber wo einzig Gott herrscht, da ist das Leben, vollkommen und wunderschön; frei von Schmerzen und Freiheit. Wo Gott ist, da geht das Leben nicht verloren. Wo Gott ist, da ist das Leben selbst. Jesus wird später sagen: „Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14, 6 GN)
Liegt also in den sogenannten „Tagen der Reinigung“ nicht eine tolle Chance?
Die Chance zu erkennen, dass das Leben bei uns immer mit Schmerzen, Nöten und Verlusten besetzt ist. Aber wenn wir zu Gott bzw. zu seinem Sohn Jesus kommen, dann begegnen wir in ihm dem überfließenden Leben. So wie Jesus es später sagen wird: „Ich bin gekommen, um ihnen das Leben zu bringen; Leben im Überfluss.“ (Johannes 10, 10 GN)
So erscheint Maria mit ihrer Familie im Tempel; vor Gott, um ihm das Reinigungsopfer zu opfern. Für das Opfer zweier Tauben erhält sie die volle Gemeinschaft mit Gott. Was für ein Tausch. Aber so ist Gott: wenn wir zu ihm kommen, beschenkt er uns mit seiner ganzen Lebensfülle.
Doch so bedeutsam diese Seite des Geschehens für Maria und uns Menschen ist. Es gehört noch eine andere Seite dazu. Die göttliche Seite, die unsere menschlichen Vorteile erst möglich machte:
In Israel gehörten die erstgeborenen Söhne eigentlich Gott. Sie mussten gegen einen Geldbetrag (Num 18, 16) ausgelöst werden. An ihrer Stelle dienten nach Gottes Willen nun die Leviten (Num 3, 11ff und 8, 15-19) ihm im Tempel.
Interessanterweise verschweigt uns Gottes Wort hier die Auslösung Jesu. Sie hätte auch überall im Lande bei einem Priester vorgenommen werden können. Stattdessen berichtet uns Lukas, dass Maria und Josef genau das Gegenteil davon machen: sie stellen Jesus vor Gott dar. Was bedeutet das?
Sie bringen Jesus vor Gott, wie Jahrhunderte zuvor Hanna ihren Sohn Samuel; den Priester in Israel schlechthin. Jesus soll da sein, wo er eigentlich als der Sohn Gottes hingehört: in den Tempel; bei Gott, seinem eigentlichen Vater. Ihm soll er gehören und dienen. Von Gottes Plänen mit Jesus erzählen in der Folge dann auch zwei im Tempel anwesende Personen: der alte Simeon und Hanna. Simeon, dessen Lebensaufgabe nur noch darin bestand, auf den versprochenen Retter zu warten. Während Hanna von Jesus - von dem „Jahwe ist die Rettung“ - zu allen spricht, die auf die Erlösung Israels warteten.
Vor seinem Leidensweg wird Jesus Folgendes beten:
„Vater, du hast sie mir gegeben, und ich will, dass sie mit mir dort sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon liebtest, bevor die Welt geschaffen wurde.“ (Johannes 17, 24)
Formal erscheinen Maria und Josef mit ihrem Sohn Jesus vor Gott. Aber eigentlich startet Jesus mit den beiden seinen Erlösungsauftrag dort, wo er mit ihnen und uns allen am Ende stehen möchte: vor seinem himmlischen Vater. Damit wir Jesu Herrlichkeit sehen; Leben im Überfluss; Leben im Himmel bei Jesus und unserm himmlischen Vater. Das war von Anfang an seine Lebensperspektive für uns. Sie wird Wirklichkeit, wo wir uns zu Jesus bekennen und ihn „Jesus“ sein lassen:
Gottes Rettung für uns und diese Welt.
Autor: Pastor Ulrich Mann
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350 odcinków
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Ein Text: kurz, knapp und knackig. Auf den ersten Blick wirkt er nicht besonders tiefsinnig: „Jesus ist geboren. Jetzt muss er mit in den Tempel, wegen seiner Mutter Maria. Die muss sich noch reinigen und dann geht es erst mal ab nach Hause, nach Nazareth. - Aha, so war das also damals. Nun gut, wir haben heute für solche Angelegenheiten das Standesamt; Abteilung Familienbuch. Und zum Glück müssen da die lieben Kleinen nicht mit hin. Aber: andere Länder, andere Sitten. Fertig! Was passiert als Nächstes?“
So ähnlich habe ich am Anfang auch gedacht. Aber weil sich dieser Sender an dieser Stelle nicht mit einer Minutenandacht zufriedengibt, war ich genötigt, mir diesen Abschnitt noch einmal genauer anzusehen. Und das hat sich für mich gelohnt. Deshalb lade ich Sie ein, mit den dreien und mir gemeinsam gedanklich noch einmal von Bethlehem nach Jerusalem in den Tempel zu gehen.
Nach jüdischer Sitte wird Jesus im Alter von acht Tagen beschnitten. Wahrscheinlich geschieht das noch in Bethlehem. Bei Johannes dem Täufer wird berichtet, dass diese Feier im Kreis der Verwandtschaft stattfand. Ob das bei Jesus auch so war? Oder ob er schon hier eine Ausnahme bildete? Gottes Wort lässt das offen.
Jedenfalls erhält Jesus mit seiner Beschneidung auch seinen Namen: Jesus. Man könnte es übersetzen mit: „Jahwe ist die Rettung“.
Was mit dieser Namengebung passiert, ist atemberaubend: zum ersten Mal in der Weltgeschichte bekennen sich zwei Menschen proaktiv zu Jesus. Sie bezeugen ihn als Gottes Retter für uns und unsere Welt.
Die Engel hatten Jesus als den Sohn Gottes angekündigt; aber sie gehören zur himmlischen Welt. Das brachte die Hirten ins Laufen. Sie überzeugten sich im Stall von der Geburt Jesu. Dabei erzählten sie von dem, was die Engel ihnen erzählt hatten. Die Leute im Stall hörten zu und wunderten sich. Maria bewegte diese Worte in ihrem Herzen. Sicher: von all dem Erleben überwältigt, fangen die Hirten auch schon mal an, Jesus zu loben und zu preisen (Lk 2, 20).
Aber das alles kommt auf die Leute jeweils von außen zu. Erst am Tag acht des Lebens Jesu wird das anders. Er ist der Tag der Nagelprobe.
Schon vor der Geburt hatte der Engel Maria gesagt, dass sie Jesus eben Jesus = Jahwe ist die Rettung - nennen sollte. Werden Maria und Josef dem Engel und damit letztlich Gott gehorchen? Werden sie sich zu Jesus als dem göttlichen Retter der Welt bekennen?
Werden sie Gott mehr gehorchen als jenen Menschen, die ihn genau deswegen 30 Jahre später kreuzigen werden?
Maria und Josef sind die beiden ersten, die genau das bekennen: unser Sohn heißt Jesus. Sein Name ist sein Programm. Er ist Gottes Rettung für uns Menschen und unsere Welt. Das ist es, was die beiden bei der Beschneidung Jesu mutig bekennen: mit oder ohne Verwandtschaft. Sie bezeugen es als erste; und sie bezeugen es – durch diesen Bericht in der Bibel - der ganzen Welt.
Ich frage mich: was bezeuge ich eigentlich von Jesus? Wer ist er für mich?
32 Tage später marschiert die Familie von Bethlehem in den Tempel nach Jerusalem.
Nach dem jüdischen Gesetz darf Maria erst jetzt wieder in den Tempel. Zwar war sie schon nach 7 Tagen wieder rein; aber kultisch rein ist sie erst jetzt; nach 40 Tagen.
Im ersten Moment kommen mir diese Regeln etwas komisch vor. Wieso wird eine Frau „unrein“, wenn sie ein Kind zur Welt bringt? Lebt da am Ende wieder die alte Prüderie auf, die Christen oft nachgesagt wird?
Ich bin vorsichtig mit solchen Sätzen geworden. Auch hier steckt mehr dahinter: Bei der Geburt gibt eine Frau gewisserweise „ein Leben von sich“. Für sich streng genommen verliert sie es. Wenn die Kinder später aus dem Haus gehen, wissen plötzlich alle Eltern, wovon hier die Rede ist. Aber wo einzig Gott herrscht, da ist das Leben, vollkommen und wunderschön; frei von Schmerzen und Freiheit. Wo Gott ist, da geht das Leben nicht verloren. Wo Gott ist, da ist das Leben selbst. Jesus wird später sagen: „Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14, 6 GN)
Liegt also in den sogenannten „Tagen der Reinigung“ nicht eine tolle Chance?
Die Chance zu erkennen, dass das Leben bei uns immer mit Schmerzen, Nöten und Verlusten besetzt ist. Aber wenn wir zu Gott bzw. zu seinem Sohn Jesus kommen, dann begegnen wir in ihm dem überfließenden Leben. So wie Jesus es später sagen wird: „Ich bin gekommen, um ihnen das Leben zu bringen; Leben im Überfluss.“ (Johannes 10, 10 GN)
So erscheint Maria mit ihrer Familie im Tempel; vor Gott, um ihm das Reinigungsopfer zu opfern. Für das Opfer zweier Tauben erhält sie die volle Gemeinschaft mit Gott. Was für ein Tausch. Aber so ist Gott: wenn wir zu ihm kommen, beschenkt er uns mit seiner ganzen Lebensfülle.
Doch so bedeutsam diese Seite des Geschehens für Maria und uns Menschen ist. Es gehört noch eine andere Seite dazu. Die göttliche Seite, die unsere menschlichen Vorteile erst möglich machte:
In Israel gehörten die erstgeborenen Söhne eigentlich Gott. Sie mussten gegen einen Geldbetrag (Num 18, 16) ausgelöst werden. An ihrer Stelle dienten nach Gottes Willen nun die Leviten (Num 3, 11ff und 8, 15-19) ihm im Tempel.
Interessanterweise verschweigt uns Gottes Wort hier die Auslösung Jesu. Sie hätte auch überall im Lande bei einem Priester vorgenommen werden können. Stattdessen berichtet uns Lukas, dass Maria und Josef genau das Gegenteil davon machen: sie stellen Jesus vor Gott dar. Was bedeutet das?
Sie bringen Jesus vor Gott, wie Jahrhunderte zuvor Hanna ihren Sohn Samuel; den Priester in Israel schlechthin. Jesus soll da sein, wo er eigentlich als der Sohn Gottes hingehört: in den Tempel; bei Gott, seinem eigentlichen Vater. Ihm soll er gehören und dienen. Von Gottes Plänen mit Jesus erzählen in der Folge dann auch zwei im Tempel anwesende Personen: der alte Simeon und Hanna. Simeon, dessen Lebensaufgabe nur noch darin bestand, auf den versprochenen Retter zu warten. Während Hanna von Jesus - von dem „Jahwe ist die Rettung“ - zu allen spricht, die auf die Erlösung Israels warteten.
Vor seinem Leidensweg wird Jesus Folgendes beten:
„Vater, du hast sie mir gegeben, und ich will, dass sie mit mir dort sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon liebtest, bevor die Welt geschaffen wurde.“ (Johannes 17, 24)
Formal erscheinen Maria und Josef mit ihrem Sohn Jesus vor Gott. Aber eigentlich startet Jesus mit den beiden seinen Erlösungsauftrag dort, wo er mit ihnen und uns allen am Ende stehen möchte: vor seinem himmlischen Vater. Damit wir Jesu Herrlichkeit sehen; Leben im Überfluss; Leben im Himmel bei Jesus und unserm himmlischen Vater. Das war von Anfang an seine Lebensperspektive für uns. Sie wird Wirklichkeit, wo wir uns zu Jesus bekennen und ihn „Jesus“ sein lassen:
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