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„Große Kunst für Stuttgart“: Stadtpalais zeigt die visionären Ideen des Wettbewerbs

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Neues Kapitel der Stadt Stuttgart

Ob riesenhafte Samtwürmer, die über Stuttgarts verschlungene Autobrücken kriechen, ein Krater mitten auf dem zentralen Schlossplatz, an dem man entlang spazieren kann oder ein Hochbunker mit wechselvoller Geschichte, der an Kriege erinnert. Sieben Kunstschaffende aus aller Welt hatten ganz unterschiedliche Visionen, wie „große Kunst“ für Stuttgart aussehen könnte. Dabei fiel Azad Raza aus New York auf: „Hier ist viel rauf und runter. Man schaut dauernd hoch zu den Hügeln, oder von oben runter auf die Stadt. Bei den ganzen Autos ist die Luft hier auch ein Thema.“ Monster Chetwynd aus Großbritannien hingegen hat der Besuch in der Landeshauptstadt zu den XXL-Samtwürmern inspiriert: „Wie bringt man Kultur in die Öffentlichkeit, nicht aggressiv provokant, sondern einladend zum Gespräch.“

Mehr Platz zum Atmen

Künstlerin Anne Duk Hee Jordan aus Berlin erklärt: „Stuttgart fühlt sich für mich sehr eng an, sehr zugebaut. Stuttgart braucht mehr Grünflächen – mehr Platz zum Atmen“.

Lokale Themen und Verbindung zu Menschen

Thema, Standort und Laufzeit des Kunstwerks waren nicht vorgegeben. Die eingereichten Ideen waren vielfältig: Skulptur, Malerei, Installation, Objekt- oder Klangkunst – der rote Faden aber war: Die Werke sollten in enger Zusammenarbeit mit Menschen vor Ort entstehen und lokale Themen sollten eine Rolle spielen. Marc Gegenfurtner vom Kulturamt Stuttgart über die Idee hinter der Aktion: „Der erste Gedanke war, große Kunst für Stuttgart zu finden. Große Kunst, die international Aufmerksamkeit erregt, die aber auch in der Stadt tatsächlich wirkt und die Menschen zusammenbringt, ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt und auch für das Stadtmarketing Auswirkungen enthält. Das war der Ursprungsgedanke, der politisch gesetzt wurde und den wir von der Kulturverwaltung dann aufgegriffen haben.“

Gewinnerprojekt stellt Kreislauf der Natur dar

Bis zu 1,5 Millionen Euro will die Stadt für das ambitionierte Projekt in die Hand nehmen. Gewonnen hat am Ende der Entwurf „The Green Fuse“ der schottischen Künstlerin Ruth Ewan: „Ich habe mich gefragt, was die Stadt ausmacht. Wie hier völlig unterschiedliche Menschen eine Art Gemeinschaft bilden können, in der man sich gegenseitig unterstützt. Wie ein Wald, wo jeder einzeln steht, aber alle zusammen ein großes Ganzes bilden.“ Sie entwirft eine Art botanische Großskulptur: 366 verschiedene Arten von Bäumen sollen je einen Tag des Jahres repräsentieren, plus extra Schaltjahrtag – wie eine Art Baumkalender. Die Arbeit soll über die Zeit den Kreislauf der Natur sichtbar machen. „The Fuse“ ist außerdem ein Schutzort und Schattenspender für Mensch und Tier – in den immer heißeren Sommern in der Asphaltwüste.
In Zukunft brauchen wir mehr Grün, unsere ganze Umgebung muss grüner werden, denn wir müssen die Städte runterkühlen. Darüber hinaus ist es auch ein Projekt über die Zeit an sich, über die Zyklen unseres eigenen Lebens.

Quelle: Ruth Ewan, Künstlerin

„Es ist einfach, Bäume nur als solche wahrzunehmen. Aber dann erkennt man wie individuell sie sind mit ihren Unterschieden, wie Menschen. Einzigartig. Selbst in der selben Baumart hat jeder einzelne seinen eigenen Charakter, seine Gestalt und Persönlichkeit.“ „Bäume kommunizieren miteinander. Über unterirdische Pilzgeflechte. So tauschen sie auch Nahrung aus. Sie bilden eine eigenständige Gemeinschaft, wie Menschen, die sich gegenseitig unterstützen. So ist der Wald eine Metapher für die Stadt an sich“, sagt Ruth Ewan.

Bevölkerung soll mit einbezogen werden

Die Stuttgarter Bevölkerung soll bei dem Projekt mitmachen: Im Stadtpalais können Vorschläge für Baumsorten und bestimmte kulturelle Gedenktage gemacht werden, die am Ende mit den Bäumen verknüpft werden. In Bezug auf die Umsetzung hat sich die Stadt schon Gedanken gemacht, Marc Gegenfurtner: „Das Großprojekt von Ruth Ewan ist tatsächlich auch deshalb groß, weil die Zusammenhänge groß sind. Weil wir gucken müssen, dass wir diese Idee zur Realität werden lassen. Dass wir Verwaltung, Stadtentwicklung, all das zusammenbringen. Dass wird tatsächlich auch größere zeitliche Bögen benötigen, als wir vielleicht ursprünglich gedacht und erhofft hatten.“

Lebensqualität der Stadt soll verbessert werden

Die große Vision: „The Green Fuse“ soll zu einer Art gemeinsamen Erinnerungsort heranwachsen und nebenbei noch die Lebensqualität in der Stadt erhöhen. Es hängt also viel Hoffnung an diesen Bäumen, für Stuttgart und die Kunst im öffentlichen Raum – noch bevor überhaupt ein kleiner Setzling seinen Weg in die Erde gefunden hat.
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Ob riesenhafte Samtwürmer, die über Stuttgarts verschlungene Autobrücken kriechen, ein Krater mitten auf dem zentralen Schlossplatz, an dem man entlang spazieren kann oder ein Hochbunker mit wechselvoller Geschichte, der an Kriege erinnert. Sieben Kunstschaffende aus aller Welt hatten ganz unterschiedliche Visionen, wie „große Kunst“ für Stuttgart aussehen könnte. Dabei fiel Azad Raza aus New York auf: „Hier ist viel rauf und runter. Man schaut dauernd hoch zu den Hügeln, oder von oben runter auf die Stadt. Bei den ganzen Autos ist die Luft hier auch ein Thema.“ Monster Chetwynd aus Großbritannien hingegen hat der Besuch in der Landeshauptstadt zu den XXL-Samtwürmern inspiriert: „Wie bringt man Kultur in die Öffentlichkeit, nicht aggressiv provokant, sondern einladend zum Gespräch.“

Mehr Platz zum Atmen

Künstlerin Anne Duk Hee Jordan aus Berlin erklärt: „Stuttgart fühlt sich für mich sehr eng an, sehr zugebaut. Stuttgart braucht mehr Grünflächen – mehr Platz zum Atmen“.

Lokale Themen und Verbindung zu Menschen

Thema, Standort und Laufzeit des Kunstwerks waren nicht vorgegeben. Die eingereichten Ideen waren vielfältig: Skulptur, Malerei, Installation, Objekt- oder Klangkunst – der rote Faden aber war: Die Werke sollten in enger Zusammenarbeit mit Menschen vor Ort entstehen und lokale Themen sollten eine Rolle spielen. Marc Gegenfurtner vom Kulturamt Stuttgart über die Idee hinter der Aktion: „Der erste Gedanke war, große Kunst für Stuttgart zu finden. Große Kunst, die international Aufmerksamkeit erregt, die aber auch in der Stadt tatsächlich wirkt und die Menschen zusammenbringt, ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt und auch für das Stadtmarketing Auswirkungen enthält. Das war der Ursprungsgedanke, der politisch gesetzt wurde und den wir von der Kulturverwaltung dann aufgegriffen haben.“

Gewinnerprojekt stellt Kreislauf der Natur dar

Bis zu 1,5 Millionen Euro will die Stadt für das ambitionierte Projekt in die Hand nehmen. Gewonnen hat am Ende der Entwurf „The Green Fuse“ der schottischen Künstlerin Ruth Ewan: „Ich habe mich gefragt, was die Stadt ausmacht. Wie hier völlig unterschiedliche Menschen eine Art Gemeinschaft bilden können, in der man sich gegenseitig unterstützt. Wie ein Wald, wo jeder einzeln steht, aber alle zusammen ein großes Ganzes bilden.“ Sie entwirft eine Art botanische Großskulptur: 366 verschiedene Arten von Bäumen sollen je einen Tag des Jahres repräsentieren, plus extra Schaltjahrtag – wie eine Art Baumkalender. Die Arbeit soll über die Zeit den Kreislauf der Natur sichtbar machen. „The Fuse“ ist außerdem ein Schutzort und Schattenspender für Mensch und Tier – in den immer heißeren Sommern in der Asphaltwüste.
In Zukunft brauchen wir mehr Grün, unsere ganze Umgebung muss grüner werden, denn wir müssen die Städte runterkühlen. Darüber hinaus ist es auch ein Projekt über die Zeit an sich, über die Zyklen unseres eigenen Lebens.

Quelle: Ruth Ewan, Künstlerin

„Es ist einfach, Bäume nur als solche wahrzunehmen. Aber dann erkennt man wie individuell sie sind mit ihren Unterschieden, wie Menschen. Einzigartig. Selbst in der selben Baumart hat jeder einzelne seinen eigenen Charakter, seine Gestalt und Persönlichkeit.“ „Bäume kommunizieren miteinander. Über unterirdische Pilzgeflechte. So tauschen sie auch Nahrung aus. Sie bilden eine eigenständige Gemeinschaft, wie Menschen, die sich gegenseitig unterstützen. So ist der Wald eine Metapher für die Stadt an sich“, sagt Ruth Ewan.

Bevölkerung soll mit einbezogen werden

Die Stuttgarter Bevölkerung soll bei dem Projekt mitmachen: Im Stadtpalais können Vorschläge für Baumsorten und bestimmte kulturelle Gedenktage gemacht werden, die am Ende mit den Bäumen verknüpft werden. In Bezug auf die Umsetzung hat sich die Stadt schon Gedanken gemacht, Marc Gegenfurtner: „Das Großprojekt von Ruth Ewan ist tatsächlich auch deshalb groß, weil die Zusammenhänge groß sind. Weil wir gucken müssen, dass wir diese Idee zur Realität werden lassen. Dass wir Verwaltung, Stadtentwicklung, all das zusammenbringen. Dass wird tatsächlich auch größere zeitliche Bögen benötigen, als wir vielleicht ursprünglich gedacht und erhofft hatten.“

Lebensqualität der Stadt soll verbessert werden

Die große Vision: „The Green Fuse“ soll zu einer Art gemeinsamen Erinnerungsort heranwachsen und nebenbei noch die Lebensqualität in der Stadt erhöhen. Es hängt also viel Hoffnung an diesen Bäumen, für Stuttgart und die Kunst im öffentlichen Raum – noch bevor überhaupt ein kleiner Setzling seinen Weg in die Erde gefunden hat.
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