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„Momentum“ – Doku über Joana Mallwitz vermeidet unbequeme Themen

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Ein stressreiches Leben

Kisten, Koffer und Berge von Noten stapeln sich in der neuen Wohnung. Eben erst ist Joana Mallwitz mit ihrer kleinen Familie von Nürnberg nach Berlin umgezogen, um beim Konzerthausorchester als Chefdirigentin anzutreten. Der Film „Joana Mallwitz – Momentum“ begleitet die Musikerin bei ihrem zielstrebigen Karriere-Aufstieg zwischen Proben, Konzerten, Presseterminen, Interviews, Begegnungen mit langjährigen Weggefährten und ihrem privaten Alltag als Mutter. Schon innerhalb weniger Minuten befindet man sich mitten drin in einem stressreichen Leben, das die Senkrechtstarterin zwischen den Abschiedskonzerten in Nürnberg und dem Antritt in Berlin an die Grenzen der Belastbarkeit bringt.
Es bleibt keine Zeit für die Vorfreude und auch keine Zeit für die Nachfreude. Und ich dachte, ich bin ein relativ sachlicher Mensch, der das auch nicht so braucht, sich jede Premierenfeier ins Tagebuch einzutragen.

Quelle: Joana Mallwitz im Film „Momentum“

Trailer zu „Momentum“ auf YouTube

Mallwitz möchte keinen Frauen-Bonus

Einen roten dramaturgischen Faden gibt es in dem bunten Mosaik nicht. Folglich erfährt man über die hoch gewachsene, gertenschlanke Frau mit dem blonden Pagenkopf ein bisschen von allem: Dass sie keineswegs nur für ihre Kunst lebt, sondern ihrem kleinen Sohn eine gute Mutter sein will. Oder auch, dass sie den Kontakt mit vielen Menschen und das Rampenlicht eigentlich scheut. Über ihre Rolle als Frau am Pult redet Mallwitz nicht so gerne. Sie will nicht von einem Frauen-Bonus zehren, sondern allein für ihre Arbeit beurteilt werden. Eine wirkliche Gleichheit zwischen Frauen und Männern besteht schließlich erst, wenn das Geschlecht bei der Beurteilung keine Rolle mehr spielt. Ein bisschen scheint Mallwitz allerdings zu unterschätzen, wie mühsam sich Pionierinnen gegen die Widerstände patriarchaler Gesellschaften ertrotzen mussten, mit dem Taktstock vor ein Orchester zu treten; wie lange es brauchte, bis Dirigentinnen ernst genommen wurden.

Bewältigung des Familienalltags als Team

Nur einen Satz sagt Mallwitz einer Journalistin, die sie nach einer Pressekonferenz fragt, wie sie denn Karriere und Familie unter einen Hut bekomme: „Man braucht ein gutes Team!“ In erster Linie ist mit diesem „Team“ wohl der Ehemann Simon Bode gemeint, der als gefragter Sänger vor der Herausforderung steht, seinen eigenen vollen Terminkalender mit dem seiner Frau abzustimmen, seine Rolle als Vater aber sehr ernst nimmt.

Großer Respekt vor der Musik

Der Künstlerin Mallwitz kommt Filmemacher Günter Atteln am nahesten, wenn sie längst zerlesene Partituren, die sie schon mehrfach studiert hat, mit Eintragungen durcharbeitet, über die Kompositionen grübelt oder mit sich kritisch ins Gericht geht. In solchen Momenten vermittelt sich ihr großer Respekt vor der Musik. Insbesondere ihre Beschäftigung mit Franz Schuberts Sinfonie in h-Moll, der „Unvollendeten“, findet kein Ende. Ihre Interpretation des ersten Satzes dieser Schubert-Sinfonie, aus dem Mallwitz in einem kurzen Ausschnitt eines aufgezeichneten Konzerts zu erleben ist, enttäuscht dann aber gemessen an ihrer Analyse: Der Anfang tönt wenig geheimnisvoll und fast schon ein bisschen zu laut.

Film lässt keine Außenperspektive zu

Insofern mag sich der musikalisch vorgebildete Zuschauer fragen, welche Qualitäten denn die Dirigentin nun eigentlich auszeichnen. Der Film „Joana Mallwitz- Momentum“ weiß darauf keine Antwort, er sucht sie allerdings auch nicht. Das liegt vor allem daran, dass Atteln keinen Blick von außen auf seine Protagonistin zulässt. Nicht einer der zahlreichen Orchestermusiker, mit denen Mallwitz in Proben und Konzerten zu erleben ist, kommt zu Wort. Ein bisschen schade auch, dass sich Atteln die Chance entgehen ließ, den Pianisten Igor Levit nach Mallwitz‘ Markenzeichen zu befragen, der im Film in einem vertraulichen Gespräch mit der Dirigentin über Schuberts Unvollendete zu erleben ist.

Unbequeme Themen bleiben aus

Einen Bogen macht der Film auch um unbequeme Themen. In einem Ausschnitt probt Mallwitz an Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Die kurzen Eindrücke vom Geschehen auf der Bühne, die sich in die märchenhafte Handlung der Oper nicht so recht einfügen, befremden. Wie denkt Mallwitz über solche Ausprägungen des zeitgenössischen Regietheaters? Wie arbeitet sie generell mit Regisseuren zusammen? Darüber ist nichts zu erfahren.

Film ermöglicht vor allem intime Einblicke

Am Ende bescheinigt der jungen Musikerin nur das elektrisierte, euphorische Publikum mit stehenden Ovationen eine charismatische Ausstrahlung. Der Porträtfilm „Joana Mallwitz – Momentum“ gewährt mithin intime Einblicke in ein von hohen Erwartungen, persönlichem Ehrgeiz und Ambivalenzen geprägtes Künstlerleben. Die Qualitäten aber, die die 38-Jährige auszeichnen, arbeitet der Film leider nicht heraus.
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Ein stressreiches Leben

Kisten, Koffer und Berge von Noten stapeln sich in der neuen Wohnung. Eben erst ist Joana Mallwitz mit ihrer kleinen Familie von Nürnberg nach Berlin umgezogen, um beim Konzerthausorchester als Chefdirigentin anzutreten. Der Film „Joana Mallwitz – Momentum“ begleitet die Musikerin bei ihrem zielstrebigen Karriere-Aufstieg zwischen Proben, Konzerten, Presseterminen, Interviews, Begegnungen mit langjährigen Weggefährten und ihrem privaten Alltag als Mutter. Schon innerhalb weniger Minuten befindet man sich mitten drin in einem stressreichen Leben, das die Senkrechtstarterin zwischen den Abschiedskonzerten in Nürnberg und dem Antritt in Berlin an die Grenzen der Belastbarkeit bringt.
Es bleibt keine Zeit für die Vorfreude und auch keine Zeit für die Nachfreude. Und ich dachte, ich bin ein relativ sachlicher Mensch, der das auch nicht so braucht, sich jede Premierenfeier ins Tagebuch einzutragen.

Quelle: Joana Mallwitz im Film „Momentum“

Trailer zu „Momentum“ auf YouTube

Mallwitz möchte keinen Frauen-Bonus

Einen roten dramaturgischen Faden gibt es in dem bunten Mosaik nicht. Folglich erfährt man über die hoch gewachsene, gertenschlanke Frau mit dem blonden Pagenkopf ein bisschen von allem: Dass sie keineswegs nur für ihre Kunst lebt, sondern ihrem kleinen Sohn eine gute Mutter sein will. Oder auch, dass sie den Kontakt mit vielen Menschen und das Rampenlicht eigentlich scheut. Über ihre Rolle als Frau am Pult redet Mallwitz nicht so gerne. Sie will nicht von einem Frauen-Bonus zehren, sondern allein für ihre Arbeit beurteilt werden. Eine wirkliche Gleichheit zwischen Frauen und Männern besteht schließlich erst, wenn das Geschlecht bei der Beurteilung keine Rolle mehr spielt. Ein bisschen scheint Mallwitz allerdings zu unterschätzen, wie mühsam sich Pionierinnen gegen die Widerstände patriarchaler Gesellschaften ertrotzen mussten, mit dem Taktstock vor ein Orchester zu treten; wie lange es brauchte, bis Dirigentinnen ernst genommen wurden.

Bewältigung des Familienalltags als Team

Nur einen Satz sagt Mallwitz einer Journalistin, die sie nach einer Pressekonferenz fragt, wie sie denn Karriere und Familie unter einen Hut bekomme: „Man braucht ein gutes Team!“ In erster Linie ist mit diesem „Team“ wohl der Ehemann Simon Bode gemeint, der als gefragter Sänger vor der Herausforderung steht, seinen eigenen vollen Terminkalender mit dem seiner Frau abzustimmen, seine Rolle als Vater aber sehr ernst nimmt.

Großer Respekt vor der Musik

Der Künstlerin Mallwitz kommt Filmemacher Günter Atteln am nahesten, wenn sie längst zerlesene Partituren, die sie schon mehrfach studiert hat, mit Eintragungen durcharbeitet, über die Kompositionen grübelt oder mit sich kritisch ins Gericht geht. In solchen Momenten vermittelt sich ihr großer Respekt vor der Musik. Insbesondere ihre Beschäftigung mit Franz Schuberts Sinfonie in h-Moll, der „Unvollendeten“, findet kein Ende. Ihre Interpretation des ersten Satzes dieser Schubert-Sinfonie, aus dem Mallwitz in einem kurzen Ausschnitt eines aufgezeichneten Konzerts zu erleben ist, enttäuscht dann aber gemessen an ihrer Analyse: Der Anfang tönt wenig geheimnisvoll und fast schon ein bisschen zu laut.

Film lässt keine Außenperspektive zu

Insofern mag sich der musikalisch vorgebildete Zuschauer fragen, welche Qualitäten denn die Dirigentin nun eigentlich auszeichnen. Der Film „Joana Mallwitz- Momentum“ weiß darauf keine Antwort, er sucht sie allerdings auch nicht. Das liegt vor allem daran, dass Atteln keinen Blick von außen auf seine Protagonistin zulässt. Nicht einer der zahlreichen Orchestermusiker, mit denen Mallwitz in Proben und Konzerten zu erleben ist, kommt zu Wort. Ein bisschen schade auch, dass sich Atteln die Chance entgehen ließ, den Pianisten Igor Levit nach Mallwitz‘ Markenzeichen zu befragen, der im Film in einem vertraulichen Gespräch mit der Dirigentin über Schuberts Unvollendete zu erleben ist.

Unbequeme Themen bleiben aus

Einen Bogen macht der Film auch um unbequeme Themen. In einem Ausschnitt probt Mallwitz an Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Die kurzen Eindrücke vom Geschehen auf der Bühne, die sich in die märchenhafte Handlung der Oper nicht so recht einfügen, befremden. Wie denkt Mallwitz über solche Ausprägungen des zeitgenössischen Regietheaters? Wie arbeitet sie generell mit Regisseuren zusammen? Darüber ist nichts zu erfahren.

Film ermöglicht vor allem intime Einblicke

Am Ende bescheinigt der jungen Musikerin nur das elektrisierte, euphorische Publikum mit stehenden Ovationen eine charismatische Ausstrahlung. Der Porträtfilm „Joana Mallwitz – Momentum“ gewährt mithin intime Einblicke in ein von hohen Erwartungen, persönlichem Ehrgeiz und Ambivalenzen geprägtes Künstlerleben. Die Qualitäten aber, die die 38-Jährige auszeichnen, arbeitet der Film leider nicht heraus.
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