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„L'Orfeo“ am Opernhaus Zürich: Mehr als Traditionsbewusstsein

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Eurydike als Schneewittchen im Sarg

Zwei Stunden der schönsten Musik der Operngeschichte für den allumfassenden Tod: So versteht Evgeny Titov am Opernhaus Zürich Monteverdis „L'Orfeo“. Gewaltig ragt eine Gebirgsschlucht aus vulkanisch erstarrter Kohle in die Höhe im Bühnenbild von Chloe Lamford und Noemi Daboczi. Eurydike ist bereits gestorben, liegt in ihrem schneeweißen Sarg. Orpheus gräbt sein eigenes Grab, während im Prolog die Macht der Musik verkündet wird. Und als sei’s ein Fiebertraum des trauernden Sängers, erwacht Eurydike wie Schneewittchen aus ihrer Todesstarre. Auch die Hochzeitsfeier mit den überdimensionalen Früchten des Feldes verhindert nicht ihren zweiten Tod durch den Biss der Giftschlange. Jetzt muss Orpheus ins geschaufelte Grab und in die Unterwelt. Das Tor zum Reich des Todes ist ein fantastisches Renaissanceportal, in barockem Grau gehalten, mit dem wie eine Wundermaschine singenden Reliefkopf des Charon im Fries, dem Hüter der Schwelle, prachtvoll voluminös dargeboten von Mirco Palazzi.

Triumph des Todes, Triumph der Musik

In der kalt-weißen, neonerleuchteten Todesvilla des Unterweltgottes Pluto scheitert Orpheus. Das Liebesbegehren ist zu groß und so reißt er sich die Binde vom Kopf, um Eurydikes Augenblick zu erhaschen. Das göttliche Bedingungsgebot für ihre Rückkehr zu den Lebenden ist verletzt und die Geliebte stirbt ihren zweiten Tod. Wieder landet der trauernde Orpheus vor ihrem schneeweißen Sarg in der vulkanischen Einöde. Da naht Apoll, der Gott der Musen, im Glitzergewand, um den Leidenden durch den Einzug ins höhere Reich der Kunst zu erlösen. Nur zögerlich folgt Orpheus, der schon die Pistole zum Selbstmord gezückt hat. Evegny Titov kann diesem Hoffnungsschluss wenig abgewinnen, der wohl auch durch Monteverdis Intention einer Wiederbelebung des Antik-Tragischen eher zwiespältig wirkt. Orpheus folgt kurz dem Glitzergott und nimmt dann doch die Kurve zum Sarg. Im Dunkel vor dem letzten Akkord fällt der tödliche Schuss. Der Triumph des Todes ist dennoch der Triumph der Musik. Sie überlebt die Jahrhunderte.

Krystian Adam mit expressivem Ausdruck

Der polnische Tenor Krystian Adam verleiht ihr in der Titelpartie den entsprechend expressiven Ausdruck. Ausgerechnet die zentrale, schlicht zweitönige Klage des „Ohimé“ als Erkenntnis des tödlichen Verlusts der Eurydike gerät ihm zum pauschalen Opernseufzer. Die Berückung des Charon, um Einlass ins Totenreich zu erlangen, realisiert er hingegen mit bestrickender Stimmwucht. Simone McIntosh verfügt als Hoffnung und Unterweltsgöttin Proserpina wunderbar über die für Barockmusik so wichtige Kunst des vibratolosen Geradeaussingens.

In der Tradition von Harnoncourt und Ponnelle

Die kleineren Partien tadellos. Ganz wunderbar auch die Züricher Sing-Akademie als Chor, der sich makellos den Madrigalstil Monteverdis angeeignet hat. Das frühlingshaft tänzerische Hochzeitsfest des ersten Akts realisiert Ottavio Dantone am Pult des Orchestra La Scintilla doch etwas zurückhaltend, dafür entfaltet er dem Regie-Ansatz entsprechend die ganze düster glühende Posaunenpracht im Reich des Todes. Der Abend ist sicher nicht revolutionär, aber er weckt Erinnerungen an die einstige Revitalisierung des Musikdramatikers Monteverdi durch den Dirigenten Nikolaus Harnoncourt und den Regisseur Jean-Pierre Ponnelle vor fast vierzig Jahren am Opernhaus Zürich. Das ist dann doch mehr als respektables Traditionsbewusstsein.
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Eurydike als Schneewittchen im Sarg

Zwei Stunden der schönsten Musik der Operngeschichte für den allumfassenden Tod: So versteht Evgeny Titov am Opernhaus Zürich Monteverdis „L'Orfeo“. Gewaltig ragt eine Gebirgsschlucht aus vulkanisch erstarrter Kohle in die Höhe im Bühnenbild von Chloe Lamford und Noemi Daboczi. Eurydike ist bereits gestorben, liegt in ihrem schneeweißen Sarg. Orpheus gräbt sein eigenes Grab, während im Prolog die Macht der Musik verkündet wird. Und als sei’s ein Fiebertraum des trauernden Sängers, erwacht Eurydike wie Schneewittchen aus ihrer Todesstarre. Auch die Hochzeitsfeier mit den überdimensionalen Früchten des Feldes verhindert nicht ihren zweiten Tod durch den Biss der Giftschlange. Jetzt muss Orpheus ins geschaufelte Grab und in die Unterwelt. Das Tor zum Reich des Todes ist ein fantastisches Renaissanceportal, in barockem Grau gehalten, mit dem wie eine Wundermaschine singenden Reliefkopf des Charon im Fries, dem Hüter der Schwelle, prachtvoll voluminös dargeboten von Mirco Palazzi.

Triumph des Todes, Triumph der Musik

In der kalt-weißen, neonerleuchteten Todesvilla des Unterweltgottes Pluto scheitert Orpheus. Das Liebesbegehren ist zu groß und so reißt er sich die Binde vom Kopf, um Eurydikes Augenblick zu erhaschen. Das göttliche Bedingungsgebot für ihre Rückkehr zu den Lebenden ist verletzt und die Geliebte stirbt ihren zweiten Tod. Wieder landet der trauernde Orpheus vor ihrem schneeweißen Sarg in der vulkanischen Einöde. Da naht Apoll, der Gott der Musen, im Glitzergewand, um den Leidenden durch den Einzug ins höhere Reich der Kunst zu erlösen. Nur zögerlich folgt Orpheus, der schon die Pistole zum Selbstmord gezückt hat. Evegny Titov kann diesem Hoffnungsschluss wenig abgewinnen, der wohl auch durch Monteverdis Intention einer Wiederbelebung des Antik-Tragischen eher zwiespältig wirkt. Orpheus folgt kurz dem Glitzergott und nimmt dann doch die Kurve zum Sarg. Im Dunkel vor dem letzten Akkord fällt der tödliche Schuss. Der Triumph des Todes ist dennoch der Triumph der Musik. Sie überlebt die Jahrhunderte.

Krystian Adam mit expressivem Ausdruck

Der polnische Tenor Krystian Adam verleiht ihr in der Titelpartie den entsprechend expressiven Ausdruck. Ausgerechnet die zentrale, schlicht zweitönige Klage des „Ohimé“ als Erkenntnis des tödlichen Verlusts der Eurydike gerät ihm zum pauschalen Opernseufzer. Die Berückung des Charon, um Einlass ins Totenreich zu erlangen, realisiert er hingegen mit bestrickender Stimmwucht. Simone McIntosh verfügt als Hoffnung und Unterweltsgöttin Proserpina wunderbar über die für Barockmusik so wichtige Kunst des vibratolosen Geradeaussingens.

In der Tradition von Harnoncourt und Ponnelle

Die kleineren Partien tadellos. Ganz wunderbar auch die Züricher Sing-Akademie als Chor, der sich makellos den Madrigalstil Monteverdis angeeignet hat. Das frühlingshaft tänzerische Hochzeitsfest des ersten Akts realisiert Ottavio Dantone am Pult des Orchestra La Scintilla doch etwas zurückhaltend, dafür entfaltet er dem Regie-Ansatz entsprechend die ganze düster glühende Posaunenpracht im Reich des Todes. Der Abend ist sicher nicht revolutionär, aber er weckt Erinnerungen an die einstige Revitalisierung des Musikdramatikers Monteverdi durch den Dirigenten Nikolaus Harnoncourt und den Regisseur Jean-Pierre Ponnelle vor fast vierzig Jahren am Opernhaus Zürich. Das ist dann doch mehr als respektables Traditionsbewusstsein.
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